Wittlich/Schweich Wenn’s in den Leistungsbereich geht, kommen Handball-Vereine trotz gelebter Konkurrenz um Kooperationen nicht umhin. Ein Beispiel ist die JSG Wittlich-Schweich.
Quelle: Volksfreund Trier 29.01.2020 (Mirko Blahak)
In der Region Trier stehen der HSC Schweich und die HSG Wittlich seit langem in Konkurrenz. Doch die Grenzen verschwimmen. Vor mehreren Jahren gab es schon mal eine Zusammenarbeit im weiblichen Bereich, aktuell sind beide Vereine in der männlichen C-Jugend eine Kooperation eingegangen. Dank ihr kann eine JSG Wittlich-Schweich derzeit in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar spielen – und sich mit Gegnern messen, die Internate unterhalten und mehrere Auswahlspieler stellen.
„Wenn es in den Leistungsbereich geht, muss man über den Tellerrand hinausblicken. Der Kontakt zwischen beiden Clubs ist nie abgebrochen. Beide Vereine haben die gleiche Philosophie. Von daher passt’s. Alleine könnte keine Jugend-Oberliga-Mannschaft gestellt werden“, sagt Axel Weinand, Vorsitzender der HSG Wittlich.
Im Sommer hatte sich das Team mit Spielern beider Vereine sowie zwei Akteuren aus Bitburg und von der HSG Mertesdorf/Ruwertal (Torwart Moritz Schleimer), die mit Doppelspielrecht mitwirken, für die C-Jugend-Oberliga qualifiziert. „Anfangs gab es Akklimatisierungsprobleme. Aufgrund der höheren Intensität und Körperlichkeit musste das Team Lehrgeld zahlen. Doch die Mannschaft entwickelt sich weiter. Genau darum geht es: Wir wollen talentierte Spieler weiterbringen, ohne dass in den beteiligten Vereinen der Unterbau wegbricht“, sagt Sven Thiesen, zweiter Vorsitzender des HSC Schweich.
Wittlich und Schweich profitieren von einem starken C-Jugend-Jahrgang. Laut Weinand haben beide Vereine derzeit 46 Spieler in den zwei zum Jahrgang zählenden Altersklassen. Deshalb gibt es neben dem Oberliga-Team auch noch eine zweite und dritte JSG-Mannschaft – sie spielen in der C-Jugend-Bezirksliga. Michael Schaaf, Hubert Tönnissen, Reiner Berg und Stefan Backes kümmern sich als Trainer um die Teams.
Die Oberliga-Mannschaft der JSG rangiert mit 5:17 Punkten auf Platz acht der zehn Teams umfassenden Staffel. Wie geht’s in der nächsten Saison weiter? Beide Vereine schauen zunächst intern, wie die Spielerzahlen in den einzelnen Jahrgängen aussehen. Im Februar wird sich laut Thiesen dann zusammengesetzt, um zu klären, wo eine neuerliche Kooperation möglicherweise Sinn macht. Am grundsätzlichen Interesse sollte es nicht scheitern. Beide Seiten loben sich als verlässliche Partner – Rivalität hin, Rivalität her.