Tage ohne Handball? – Gibt’s fast nicht!
Quelle: volksfreund.de
Fotos: T Kappes (Schweich), P. König (Marpingen)
Schweich · Lea Burg und Sophie Lellinger spielen in der Jugend-Regionalliga und -Bundesliga sowie in der Landesauswahl. Was für ein Programm. Das Duo trägt seinen Teil dazu bei, dass der HSC Schweich zum Saisonstart für Furore sorgt.
Es lebe der Handball: Lea Burg und Sophie Lellinger spielen sowohl für den HSC Schweich als auch für B-Jugend-Bundesligist HSG Marpingen/Alsweiler. Ein- bis zweimal Training – und dann am Wochenende ein Spiel: Damit ist es bei den Handballerinnen Lea Burg und Sophie Lellinger nicht getan. Für die 14- und 15-Jährige gibt es während der Saison nahezu keinen Tag ohne Handball. Die beiden Talente fahren das volle Programm. Sie spielen gleich für zwei beziehungsweise drei (!) Teams in Schweich und Marpingen – und sie sind auch in der Landesauswahl aktiv.
Fünfmal ins Training: Strammes Programm für die Handballerinnen vom HSC Schweich
Heißt für eine Beispielwoche: Zweimal Training beim HSC Schweich, einmal Training im Landeskader Rheinland-Pfalz, einmal Training in Marpingen und eine weitere Einheit im Fitnessstudio. Hinzu kommen zur Krönung dann zwei Spiele pro Wochenende.
Klingt nach Stress. Macht das noch Spaß? „Ja, sonst würden wir das so nicht machen. Wir haben uns das so ausgesucht“, sagt Sophie Lellinger. Die 15-Jährige aus Waldrach besucht das Max-Planck-Gymnasium in Trier und spielt Handball, seit sie vier Jahre alt ist – zunächst für die HSG Mertesdorf und die DJK/MJC Trier, und seit 2020 für den HSC Schweich. Dort ist die Rückraumspielerin momentan in der B-Jugend-Regionalliga-Mannschaft des HSC aktiv.Teamkollegin dort ist Lea Burg, die darüber hinaus auch noch in der C-Jugend-Regionalliga-Mannschaft des HSC zum Einsatz kommt. Die 14-Jährige aus Pellingen besucht die Realschule Konz. Mit sechs Jahren hatte sie mit dem Handball begonnen – nach zwei Jahren bei der MJC ist die vielseitig einsetzbare Akteurin nun seit sechs Jahren beim HSC.„Wir haben weniger Freizeit als die anderen und weniger Zeit mit der Familie. Aber beim Handball treffen wir einen Großteil unserer Freundinnen. Das macht es einfacher“, sagt Burg, die zur nächsten Sichtung des Deutschen Handball-Bunds eingeladen worden ist und die mit Lellinger noch eine weitere Herausforderung meistert.Beide sind per Zweitspielrecht für die HSG DJK Marpingen/SC Alsweiler in der B-Jugend-Bundesliga am Ball. „Das ist schon ein großer Unterschied zur Regionalliga. Der Körperkontakt ist härter, auch die geforderten technischen Fähigkeiten sind andere“, sagen Burg und Lellinger. All den Aufwand nehmen die beiden auf sich, weil Handball für sie mehr als nur ein Hobby ist. Sie wollen im Sport etwas erreichen, vielleicht später mal in der ersten oder zweiten Bundesliga spielen.
Viel Anstrengung – viel Erfolg: Der HSC Schweich bleibt in B- und C-Jugend bisher ohne Punktverlust
Um alles unter einen Hut zu bringen, ist Planungsgeschick erforderlich – bei der Ansetzung von Spielen, und bei den notwendigen Fahrten. Bruder, Mama, Papa – sie werden benötigt, um die Taxi-Dienste zu leisten. Dabei wird es manchmal richtig eng. Etwa am übernächsten Sonntag. Da sollen Lellinger und Burg zunächst mit der HSC-B-Jugend um 13 Uhr zu Hause gegen die TSG Mainz-Bretzenheim spielen, ehe sie um 18 Uhr auch für das Marpinger Auswärtsspiel beim TV Nieder-Olm eingeplant sind. Die Anstrengungen lassen sich umso besser aushalten, wenn sich Erfolg einstellt. Und da ist dem weiblichen Nachwuchs des HSC Schweich ein blendender Saisonstart geglückt. Sowohl die B-Jugend (10:0 Punkte) als auch die C-Jugend (8:0 Zähler) sind in ihren Regionalligen noch ohne Punktverlust. „Wir machen mehr als andere“, begründet Trainer Sascha Burg, der Vater von Lea Burg, die aktuelle Momentaufnahme.Trainingsfleiß, eine rund 95-prozentige Trainingsbeteiligung, individuelle Trainingspläne für Spielerinnen im Urlaub und das Ausschöpfen von Trainingsmöglichkeiten auch während der Schulferien sind aus Sicht des Coaches, der zuletzt bis 2019 die Handball-Damen der HSG Hunsrück betreut hat und seitdem in der Jugend des HSC aktiv ist, ausschlaggebend.
Das ist das Ziel von Lea Burg und Sophie Lellinger
In Schweich trainieren im weiblichen Bereich die D-, C- und B-Jugendlichen zusammen. „So können wir gezielt in Kleingruppen arbeiten und auf Grundlage der Leistungsstände der einzelnen Spielerinnen viel variieren“, beschreibt Burg das Konzept. Neben ihm bilden Florian Weins, Jörg Hennefeld und Marc Birchen das Trainerteam. Der HSC-Vorsitzende Günter Densborn sieht die Nachwuchsarbeit im Verein auf einem guten Weg: „In den letzten fünf Jahren wurde unter der Leitung von Sascha Burg, der mit unermüdlichem Einsatz für die Kinder und den Verein da ist, im weiblichen Bereich eine sehr qualifizierte Arbeit geleistet. Sie spiegelt sich durch die überragenden sportlichen Erfolge wider. Vor allem aber wird sie durch die individuelle Weiterentwicklung der jungen Damen bestätigt.“
Was ist in dieser Saison noch zu erwarten?
Während Sascha Burg sagt, die Entwicklung sei wichtiger als die Ergebnisse, formulieren Tochter Lea und Sophie Lellinger durchaus ein klares Ziel: Sie wollen mit den HSC-Jugendteams Meister werden.