B-Jugend JSG Mosel/Ruwer: Top motiviert trotz trauriger Bilanz
Quelle: volksfreund.de
Mertesdorf/Schweich · Die Abenteuer-Reise in der B-Jugend-Regionalliga hält für die Handballer aus Mertesdorf und Schweich bislang nur Niederlagen bereit. Warum das die Stimmung nicht trübt.
In der Theorie war in etwa klar, was ihnen blüht. Alles andere als ein Zuckerschlecken. Die auf den letzten Drücker geschaffte Regionalliga-Qualifikation bedeutete für die Spieler und das Trainerteam der männlichen B-Jugend der JSG Mosel/Ruwer der Start eines Abenteuers. Eines, das Widerstandskraft erfordert. „Wir haben den Jungs von Beginn an gesagt: Ihr müsst euch darauf einstellen, reichlich auf die Mütze zu bekommen“, sagt Michael Mohr, der das Team gemeinsam mit seinem ebenfalls aus Waldrach stammenden Trainer-Kollegen Michael ,Bob‘ Kirsten coacht.
Die JSG stellt das jüngste Team in der Spielklasse und trifft so Woche für Woche auf körperlich robustere Gegner. In der Praxis bestätigt sich die Theorie. Acht Spiele, acht Niederlagen – für die Spielgemeinschaft mit Akteuren der HSG Mertesdorf/Ruwertal und des HSC Schweich gab es bislang nichts zu holen. Dass dennoch zwei Punkte auf der Habenseite stehen, ist dem Umstand zu verdanken, dass der HC Koblenz 2 beim 28:21-Erfolg gegen die JSG einen bereits im Bundesligateam festgespielten Akteur eingesetzt hatte – so gingen die Zähler am grünen Tisch an die JSG.
Trotz der traurigen Bilanz macht Mohr deutlich: die Stimmung im Team leide nicht. „Wir haben 14 Spieler, und alle sind hoch motiviert. Sie wollten das Abenteuer Regionalliga unbedingt versuchen. Und wir lassen auch jetzt die Köpfe nicht hängen“, sagt der 50-Jährige, dessen Söhne Julian und Lukas zur Mannschaft gehören.
Dreimal war die JSG auch nah dran an Punktgewinnen. Mit jeweils nur einem Tor musste sich das Team dem Tabellenführer TV Offenbach sowie Merzig/Hilbringen geschlagen geben, mit nur zwei Treffern Unterschied fiel die Niederlage in Mainz-Bretzenheim aus.
Rückschläge sind einkalkuliert und eingepreist auf dem vor drei Jahren eingeschlagenen Weg. Mertesdorf/Ruwertal und Schweich gingen laut Mohr seinerzeit die Jugendspielgemeinschaft im männlichen Bereich ein, da beide Vereine vor vergleichbaren Herausforderungen standen. Das Ziel: die Kräfte bündeln, um leistungswilligen Jugendlichen eine längerfristige Handball-Perspektive zu bieten. „Durch die JSG bekommen wir mehr Hallenzeiten und können so bis zu dreimal Training pro Woche anbieten. Dadurch besteht die Chance, die Talente auch nach der C- oder B-Jugend an den Handball zu binden“, erläutert Mohr, der wie Kirsten ein Ruwertaler Handball-Urgestein ist. Beide waren früher Spieler in Mertesdorf und engagieren sich aktuell nicht nur als Trainer, sondern auch im Vorstand der HSG Mertesdorf/Ruwertal. Viele Spieler der aktuellen B-Jugend betreuen sie bereits seit der E-Jugend.
Aktuell machen die Ruwertaler und Schweich in der männlichen B- und C-Jugend gemeinsame Sache. „Eventuell werden wir die JSG perspektivisch ausbauen“, sagt Mohr – mit Blick auf eine A-Jugend. Für die B-Jugend geht es in der Regionalliga darum, mit der neuen Situation klarzukommen. In der vorigen Saison wurden die beiden C-Jugend-Mannschaften der JSG Rheinlandmeister und Bezirksligameister. „Jetzt müssen wir lernen, zu verlieren“, sagt Mohr. Auch das hilft in der Entwicklung junger Spieler. Um gestärkt der Zukunft entgegenzublicken. Mohr: „In der nächsten Saison wollen wir in der Regionalliga einen Mittelfeldplatz angreifen.“